Neues Steuerungmodell

27.01.2003, 18:44 Uhr

Da wir auch in Bad Schönborn die Verwaltungs-reform vorantreiben wollen, waren auf Antrag der CDU-Gemeinderatsfraktion im Jahre 2000 Fachleute aus Karlsruhe eingeladen worden, um den Gemeinderat über die Neuen Steuerungs-modelle (NSM) aufzuklären. Weitere Anträge der CDU zu diesem Thema führten zur Mitgliedschaft der Gemeinde bei der KGSt, zum Bürgerhaushalt 2000 und zu einer "Projektgruppe Neues Steuerungsmodell"

Inzwischen sind auch Umlandgemeinden in Sachen NSM aktiv geworden. So betreibt Ubstadt-Weiher in einem Pilotprojekt die Einführung von SAP Software und die Stadt Östringen führt seit kurzer Zeit den städtischen Bauhof nach betriebswirtschaftlichen Kriterien.
Der scharfe Wind des Wettbewerbs soll in den kommenden Jahren für bürgerfreundlich frische Luft in den baden-württembergischen Rathäusern sorgen. Ein von 66 Kommunen ausgearbeitetes System von "Produktkennzahlen" ermöglicht erstmals den Vergleich von Kosten und Qualität. In einigen Jahren werden die Bürger sogar bundesweit über das Inter-net Vergleichsdaten abfragen können, so Hans-Joachim Hilbertz von der Kommunalen Gemein-schaftsstelle für Verwaltungsvereinfachung. Dann können die Bürger feststellen, ob etwa ein Kindergartenplatz in ihrer Gemeinde besonders teuer ist.
Angeregt wurde das Projekt im Zuge der Verwaltungsreform vom Stuttgarter Innenministerium, die Stadt Heidelberg hatte die Federführung. Die Teilnahme an den Vergleichen ist für die Kommunen freiwillig. Eine Teilnahme sei aber im Eigeninteresse sagte OB Weber, Heidelberg: "Wir können nur wissen, ob wir gut sind, wenn wir uns mit anderen vergleichen." Ebenso wichtig wie der Kostenvergleich sei der Qualitätsvergleich. Für die Zukunft sei sogar denkbar, die Aufnahmen von Kennzahlen in die kommunalen Haushalte zur Pflicht zu machen, sagte Heinz Strobl, Referatsleiter Kommunalwirtschaft und -finanzen des Innenministeriums Baden-Württemberg.